Roboy – Junggebliebene wollen sich auch bei technischen Neuheiten auskennen

Menschengemachte Evolution

Was wissen Sie über die Zukunft – was sagt Ihnen Roboy ?

Der menschliche Körper ist – aus der Sicht eines Roboters betrachtet – ein Meisterwerk: agil, dynamisch, flexibel und trotzdem stark. Wunden heilen sich von selbst und in der Benutzung ist er völlig geräuschlos. Ein über Millionen von Jahren perfektioniertes Skelett erlaubt ihm den aufrechten Gang, das komplexe Zusammenspiel zahlloser Muskeln, Sehnen und Gelenke geschicktes und filigranes Arbeiten mit den Händen.

Menschengemachte Evolution: Roboy 2.0 © „obs/Autodesk/Roboy“

Von dieser Höchstleistung der Evolution sind Roboter zum jetzigen Zeitpunkt noch weit entfernt. Ein Entwicklerteam des non-profit Projektes Roboy aus München hat sich aber das Ziel gesetzt, einen Roboter zu entwickeln, der dem Menschen im gesamten Auftreten so nahe wie möglich kommen soll.

Roboy 2.0 (sprich Roboy two-oh) ist ein interdisziplinäres Grundlagenforschungsprojekt mit einem ziemlich ambitionierten Entwicklungsplan.

„Unser Ziel ist es, einen humanoiden Roboter zu konstruieren, der genau so funktional ist wie der menschliche Körper“, erklärt Rafael Hostettler, Leiter des Roboy Projekts. „Er soll sich nicht nur bewegen können wie ein Mensch, sondern auch sehen, hören und interagieren können wie wir.“

Interdisziplinäre Teams entwickeln gemeinsam ein komplexes Modell

Deshalb vereint das Team mit über 100 Studierenden, Doktoranden und Absolventen der Technischen Universität München Experten aus den verschiedensten Fachbereichen. Gemeinsam arbeiten sie mit einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern schon seit Jahren an der Entwicklung des humanoiden Roboters. Das Royal Institute of Technology in Stockholm (Neuroprothetik), die Chinese University of Hong Kong (Algorithmik zur Ansteuerung des Roboters), Oxford University (Belastung von künstlichen Sehnen während deren Wachstums) und natürlich die Technische Universität München (Robotik & Echtzeitsysteme, Produktentwicklungsmethoden) sind zum Beispiel ständige Kooperationspartner.

Roboy bereits auf einem Rad in die Pedale treten

In der aktuellen Entwicklungsstufe kann Roboy bereits auf einem Rad in die Pedale treten, Personen erkennen und einfache Gespräche führen. Schon im Herbst soll er dann Xylophon spielen – eine aufgrund der benötigten Dynamik für Roboter besonders komplexe Aufgabe – im nächsten Jahr bereits Eis verkaufen können. 2020 soll er in der Lage sein, grundlegende medizinische Diagnostiken durchzuführen. Die gesamte Forschung ist Open Source und schafft Grundlagen in Robotik, Künstlicher Intelligenz und audiovisueller Datenverarbeitung.

Eine internationale Arbeitsplattform als Schlüssel zum Erfolg

Autodesk Fusion 360 dient den Forschern bei all dem nicht nur als Design- und Arbeitsplattform, sondern ermöglicht ihnen darüber hinaus Kollaboration über Standort- und Ländergrenzen hinweg.

So bilden die Ingenieure mit innovativen Methoden wie 3D-Druck oder Generativem Design – sprich der Gestaltung eines Objekts mithilfe eines zuvor programmierten Algorithmus und Künstlicher Intelligenz in einer Cloud – Knochen, Muskeln und Sehnen nach, anstatt, wie im Roboterbau sonst üblich, Gelenke mit Motoren lediglich zu ersetzen.

Roboy soll langfristig selbstständig Laufen lernen. Für die ersten Schritte ist ein leichter und trotzdem stabiler Stand Pflicht.

Roboy 2.0 liefert medizinische Erkenntnisse

Roboy 2.0 ist ein faszinierendes Beispiel für menschlichen Entwicklungsgeist. Auch wenn der Roboter selbst heute insgesamt primär noch der Grundlagenforschung dient, so haben die im Zuge der Entwicklung gewonnen Erkenntnisse schon heute Auswirkungen auf zahlreiche andere Sparten. Das Projekt findet Anwendung in der Mensch-Roboter-Kollaboration. Auch für die Entwicklung innovativer Prothesen oder Exoskelette hat das Projekt unschätzbaren Wert.

In unserer Rubrik Technik finden Sie die neuesten Entwicklungen, so sind Sie immer top informiert.

ots

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1 Kommentar

  1. Schon erstaunlich, was die Technik alles voranbringt… Aber es macht mir auch Sorgen, wie schnell sich alles entwickelt. Wo bleibt da noch Zeit für uns, mitzuhalten?

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