Grippe Impfung als Vorsorge

Der Impfstoff ist bereit

Ab dieser Saison besserer Schutz vor Grippe für Menschen ab 60 Jahren möglich.

Der Schutz vor einer Ansteckung mit der Grippe (Influenza) sowie ihren Folgen ist in jedem Jahr wichtig, wahrscheinlich jedoch besonders in dieser Saison 2021/22, wie Experten diskutieren.(1) Die Gründe hierfür: Zum einen steigt die Anzahl der Grippe-Infektionen im Vergleich zum vergangenen Jahr möglicherweise stark an, da wieder mehr Begegnungen stattfinden. Zum anderen verlief die Grippesaison 2020/21 mild, was dazu führt, dass das Immunsystem der meisten Menschen mit weniger Grippeviren in Kontakt kam und nicht mehr gut darauf vorbereitet ist.(1)

Menschen ab 60 Jahren, Schwangere sowie diejenigen, die aufgrund einer chronischen Erkrankung ein erhöhtes Risiko haben, sich anzustecken und einen schweren Verlauf zu erleiden, sollten möglichst für Oktober/November einen Termin für die Grippe-Schutzimpfung mit ihrem Haus- oder Facharzt vereinbaren. Da die Wirksamkeit einer Impfung gegen Influenza bei älteren Erwachsenen geringer sein kann, sind für Menschen ab 60 Jahren Hochdosis-Grippe-Impfstoffe entwickelt worden, die einen besseren Schutz vor einer Grippe-Infektion und möglichen Komplikationen bieten können als standarddosierte Grippe-Impfstoffe. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Personen ab 60 Jahren einen Hochdosis-Grippe-Impfstoff.(2,3)

Grippeschutz für ältere Erwachsene besonders wichtig

In der Grippesaison 2018/19 war rund die Hälfte der Patienten, die aufgrund einer Grippe-Erkrankung stationär behandelt werden mussten, älter als 60 Jahre. In dieser Altersgruppe kam es häufiger zu schweren Verläufen bis hin zu Todesfällen.(4) Mit dem Alter sinkt die Abwehrfähigkeit des Körpers, Gebrechlichkeit und Grunderkrankungen nehmen zu: Deshalb haben Grippeviren ein leichteres Spiel als bei jüngeren Menschen. Ältere Menschen vor der Grippe und ihren schwerwiegenden Folgen zu schützen, ist daher besonders wichtig.

Eine Grippe ist eine schwerwiegende Erkrankung, keine bloße Erkältung

Ob erhöhtes Risiko oder nicht, eine Grippe sollte niemand unterschätzen: Erwachsene haben unmittelbar nach der Infektion ein höheres Risiko, einen Schlaganfall bzw. Herzinfarkt zu erleiden.(5) Bereits bestehende Grunderkrankungen können sich verschlimmern und schwerer, sogar lebensbedrohlich, verlaufen; darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenentzündungen, chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD, sowie Stoffwechselerkrankungen, insbesondere Diabetes mellitus.(2,6)

Noch besser geschützt in die Grippe-Saison 2021/22

Wer gegen COVID-19 geimpft worden ist, senkt damit nicht sein Risiko, an der Grippe zu erkranken. Nur, wer den Impfschutz gegen beide Erkrankungen wahrnimmt, beugt einer Erkrankung mit diesen schweren Atemwegserkrankungen vor.(2) Die Grippe-Impfung ist für jeden kostenlos, für den sie empfohlen wird, und kann – im Abstand von mindestens 14 Tagen, wie es die STIKO derzeit empfiehlt – auch vor oder nach einer COVID-19-Schutzimpfung erfolgen.(7) Übrigens empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Impfquote von 75 % unter Erwachsenen ab 60 Jahren.(8) Wenngleich die Zahl der gegen Grippe geimpften Menschen ab 60 Jahren in den vergangenen zwei Jahren gestiegen ist, lag sie 2019 lediglich bei 38,8 % und damit weit unterhalb der WHO-Empfehlung, die auch einen Gemeinschaftsschutz für die gesamte Bevölkerung bedeuten würde.(9)

Ältere Menschen schützen: Impfen ist wichtig für die ganze Familie

Aus diesem Grund sollten sich all diejenigen ebenfalls gegen Grippe impfen lassen, die Menschen mit erhöhtem Risiko anstecken könnten, beispielsweise Pflegefachpersonal und erwachsene Kinder, die ihre Eltern pflegen oder sich auf den Oma-Opa-Notdienst verlassen, wenn die Kita geschlossen ist.(10) Umgekehrt schützen Großeltern, die sich gegen Grippe impfen lassen, Risikopatienten in ihrer Umgebung ebenso wie die ganz kleinen Enkel, die noch nicht geimpft werden können: Über die Grippe-Impfung zu sprechen ist daher ein Thema für die ganze Familie. Am besten jetzt schon einen Impftermin für Oktober/November vereinbaren; aber auch im Verlauf der Grippesaison ist jede Impfung wichtig und sinnvoll, da zuvor nicht abzuschätzen ist, wie lange eine Grippewelle anhält.(2)

Wie gelangen eigentlich die Impfstoffe zum Hausarzt?

Grippeviren verändern sich fortwährend. Basierend auf Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ändert sich deshalb auch die Zusammensetzung der Impfstoffe jedes Jahr: Sie können immer nur für jeweils eine Grippesaison produziert werden.(2) Für eine ausreichende Herstellung ist es wichtig, dass Arztpraxen, Apotheken und der pharmazeutische Großhandel rechtzeitig vorbestellen; die Vorbestellungen für die nächste Saison beginnen bereits, während im Oktober die aktuelle Grippesaison startet.(11)

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das für die staatliche Chargenfreigabe von Impfstoffen zuständig ist, gibt die Chargen für die Grippe-Impfstoffdosen nach und nach frei.(12) Dann werden zunächst die Vorbestellungen der Praxen, Apotheken und des Großhandels ausgeliefert. Das geschieht in mehreren Teillieferungen ab September für eine bedarfsgerechte und gute logistische Verteilung. Danach werden Impfstoffe an diejenigen ausgeliefert, die nicht oder nicht ausreichend vorbestellt haben, sodass eine kontinuierliche und sichere Versorgung mit den Impfstoffen während der gesamten Grippesaison gewährleistet ist.

Referenzen

(1) Interview mit Andy Pekosz, Professor für Mikrobiologie, Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, zitiert nach Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Grippesaison 2021/22: Erwartet uns im Herbst eine Influenzawelle?. https://ots.de/TtcDJW. Stand Juni 2021. Abgerufen am 23.08.2021

(2) Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza. https://ots.de/X2eJWr. Stand Juni 2020. Abgerufen am 23.08.2021

(3) Ständige Impfkommission. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2021. Epid Bull 2021;34:3- 63.

(4) Robert Koch-Institut. Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2018/19. https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2018.pdf. Abgerufen am 23.08.2021

(5) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Grippeimpfung bei Erwachsenen. https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/grippe-influenza/. Abgerufen am 23.08.2021

(6) Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut 2020/2021. https://ots.de/YrKEiE. Stand August 2020. Abgerufen am 23.08.2021

(7) Robert Koch-Institut. Beschluss der STIKO zur 7. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/25/Art_01.html. Stand Juni 2021. Abgerufen am 23.08.2021

(8) World Health Organization (WHO) Regional Office for Europe. WHO empfiehlt für Senioren Durchimpfungsgrad von 75%. https://ots.de/fYzZNt. Stand Dezember 2013. Abgerufen am 23.08.2021

(9) Robert Koch-Institut (RKI). Epidemiologisches Bulletin 47/2020. https://ots.de/upfdBO. Stand November 2020. Abgerufen am 23.08.2021

(10) Ständige Impfkommission. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Epid Bull 2019;34. https://ots.de/yE53G5. Stand August 2019. Abgerufen am 23.08.2021

(11) Robert Koch-Institut. Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe. https://ots.de/6nmxMO. Stand: Januar 2019. Abgerufen am 23.08.2021

(12) Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Meldungen. Influenzasaison 2020/21 – erste Grippeimpfstoff-Chargen freigeben. https://ots.de/G7TN7e. Stand Nov 2020. Abgerufen am 23.08.2021

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